Spitzmaul-Panzerwels, Brochis Multiradiatus

Der Spitzmaul-Panzerwels, Brochis multiradiatus, wird manchmal auch als Corydoras multiradiatus bezeichnet, er ist aber keineswegs ein Corydoras. Wenn man die Tiere mit den Corydoras vergleicht, fallen die Unterschiede sofort ins Auge: Brochis multiradiatus ist hochrückiger und die Rückenflosse ist deutlich länger als bei den Corydoras. Die hübschen Panzerwelse stammen aus Ecuador und sind von metallisch glänzender Grundfarbe, die verschiedene Grüntöne haben kann. Die Brustflossen sind durch starre Stacheln verstärkt, damit er sich besser auf dem Boden fortbewegen kann. Aufgrund dieser sollte man die Tiere nicht mit einem Netz fangen, da sie sich darin verhaken könnten.

Brochis multiradiatus wird etwa 10-12 cm lang, daher kann er bereits in Becken ab 100 cm Kantenlänge bzw. 160 l gepflegt werden. Man sollte immer eine kleine Gruppe von wenigstens 6 Tieren bilden, Panzerwelse sind zwar keine echten Schwarmfische im klassischen Sinne, jedoch fühlen sie sich in der Gruppe wohler und sind auch meist zusammen wie ein Schwarm im Becken unterwegs. Bei guter Pflege können die Haftlaicher bis zu 16 Jahre alt werden.

Das Aquarium für Brochis multiradiatus sollte gut strukturiert sein. Die Einrichtung sollte aus einigen bis vielen Pflanzen bestehen und Steine und/oder Wurzeln sollten auch nicht fehlen um dem Spitzmaul-Panzerwels Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Der Bodengrund sollte ganz oder wenigstens teilweise aus Sandboden bestehen, damit sich die Tiere bei der Nahrungssuche im Boden nicht die empfindlichen Barteln verletzen. Auf keinen Fall sollten Sie scharfkantigen Kies verwenden. Insgesamt sollte man das Becken etwas dunkler gestalten, auch Schwimmpflanzen wie zum Beispiel Froschbiss können diesen Effekt begünstigen. Zum Ablaichen werden meist große Blätter von Echinodorus-Pflanzen aufgesucht. Bei den Wasserwerten sind die Tiere recht variabel. Es wird weicheres Wasser mit einer GH von 2-15 bevorzugt mit einem leicht sauren ph von 6,0-7,5 und einer Temperatur von 22-26 Grad. Zur Vergesellschaftung eignen sich im Prinzip alle Zierfische, die in ähnlichen Wasserwerten leben. Da der Panzerwels sich zu 95 Prozent am Boden aufhält, kann der mittlere und obere Bereich des Beckens beispielsweise mit Salmlern besetzt werden.

Die hübschen Spitzmaul-Panzerwelse sind Allesfresser, die sich in erster Linie von allem ernähren, was den Beifischen in den höheren Beckenregionen entgangen ist und auf den Boden fällt. Da dies aber meist nicht abwechslungsreich genug ist, sollte man mit speziellem Bodenfutter zufüttern. Auch Lebendfutter sowie eine überbrühte Gurkenscheibe oder anderes überbrühtes Gemüse oder Salat wird von Brochis multiradiatus gern genommen. Die Panzerwelse sind praktisch den ganzen Tag mit der „Nase“ auf dem Boden unterwegs und wühlen nach Fressbarem.

Eine Nachzucht im Aquarium ist grundsätzlich möglich. Allerdings muss einiges Zusammenfallen, damit die Tiere in Paarungsstimmung kommen. Ein Tiefdruckgebiet in Verbindung mit reichlicher Fütterung und einem Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser simuliert die Regenzeit und kann die Tiere animieren. Die Haftlaicher legen die Eier bevorzugt an große Blätter von Echinodorus Pflanzen ab, fehlen diese, werden andere Plätze gesucht.